Holtenauer Geschichte

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Der Nord-Ostsee-Kanal (NOK)

Seit 1948 wird der Kaiser-Wilhelm-Kanal als Nord-Ostsee-Kanal oder auch als Kiel-Canal bezeichnet. Nachdem der Kanal im Zweiten Weltkrieg kaum ausgebessert bzw. instand gehalten werden konnte, bestand nach Kriegsende die wichtigste Aufgabe darin, die Beschä­digungen an den Uferböschungen zu beheben.

Holtenauer Schleusen Abb.: Auf der Schleuse, im Hintergrund die alte Prinz-Heinrich-Brücke und das Getreidesilo am Nordhafen.

Mitte der 1950er Jahre wurde auch die Levensauer Hochbrücke umgebaut. Ihre markanten Türme wurden abgerissen und der obere Teil der Stahlkonstruktion entfernt. Zwei der ehemals an den Türmen angebrachten Tafeln mit dem Kaiseradler blieben erhalten und wurden u. a. auf der Holtenauer Schleuse aufgestellt.

Erweiterungsphase ab 1965

Zunehmende Schiffsgrößen und die steigende Zahl der Schiffspassagen führten zu Auswaschungen an den Böschungen und am Kanalbett. Dies führte zu dem Entschluß, die Breite des Kanals auf 162 Meter zu erweitern, um dadurch die Ufer besser schützen zu können.

Kanalquerschnitt von 1914
Abb.: Der Kanalquerschnitt vor der Erweiterung.

Kanalquerschnitt von 1966
Abb.: Der Kanalquerschnitt nach der Erweiterung.

In Rendsburg wurden ein Straßen- und Fußgängertunnel errichtet und alle Kettenfähren wurden durch freifahrende Wagenfähren ersetzt. Die letzte Kettenfähre stellte 1991 in Fischerhütte ihren Betrieb ein.

Nur Schiffe bis zu 235 m Länge, 32,50 m Breite und 9,50 m Tiefgang dürfen den Kanal passieren. Dabei beträgt die Höchstgeschwindigkeit beträgt 15 km / Stunde, um weitere Ero­dierungen der Uferböschungen zu vermeiden. Mit Hilfe von Radar wird die Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeiten überwacht.

Noch immer ist der Nord-Ostsee-Kanal der weltweit meist befahrene Seekanal — vor dem Panama- und dem Suez-Kanal — und gilt als die nordeuropäische Hauptverkehrsader.

Tabelle: Vergleich Nord-Ostsee-Kanal — Panama-Kanal - Suez-Kanal (1993).
(Quelle: Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord.)


Länge Passagen Gütertonnen
N.-O.-Kanal 98,6 43.264 57.724.000
Panama-Kanal 81,5 12.192 163.000.000
Suez-Kanal 161,0 17.062 296.914.000

Momentan gibt es über den Nord-Ostsee-Kanal 10 Brücken (davon sind 2 Brücken reine Eisen­bahn­hochbrücken), 13 Fähren, eine Schwebefähre, einen Straßen- und einen Fußgänger­tunnel.

Wie nötig der Ausbau des Kanals gewesen ist, wird einem deutlich, wenn man bedenkt, wie groß die Schiffe sind, die heutzutage den Nord-Ostsee-Kanal passieren. Eine Vorstellung davon geben einem die Listen mit den Kanalpassagen großer Passagierschiffe, die ständig auf dem aktuellsten Stand gehalten werden.

Die Erweiterungspläne 2009-11 und 2013-14

Die zunehmende Schiffsverkehr auf dem Nord-Ostsee-Kanal, der vor allem Folge des weltweiten Containerbooms ist, macht einen weiteren Ausbau des Kanals zwingend erforderlich. Immer mehr und immer größere Containerschiffe (die so genannten Feeder­schiffe) passieren den Kanal auf ihrem Weg von den Ostseehäfen zu den großen Container­häfen der Nordsee. In diesem Bauabschnitt sollen die Kanalkurven in den Bereichen Landwehr und Wittenbek begradigt werden sowie der Übergang zur Kanalweiche Schwartenbek ausgebaut werden.

In einer zweiten Bauphase von 2013-14 sollte eigentlich der Ausbau des Kanals bei Königsförde, Groß Nordsee und im Bereich der Levensauer Hochbrücke, die eine der engsten Stellen am Kanal bildet, folgen.

Inzwischen haben sich die Alten Holtenauer Schleusen als völlig marode erwiesen und mußten stillgelegt und in nicht mehr allzuferner Zukunft abgerissen werden — die Arbeiten haben bereits begonnen …

Blick vom Holtenauer Fähranleger

Siehe auch:

© Bert Morio 2018 — Zuletzt geändert: 29-04-2019 07:46