Holtenauer Geschichte

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Die SPD in Holtenau

Der Holtenauer Ortsverein gründete sich am 25. April 1903 als sozialdemokratischer Wahlverein für Holtenau und Umgegend. Am 18. Dezember 1918 wurde aus dem Wahl-verein der Ortsverein für Holtenau und Umgegend.

Die ersten Mitglieder des Ortsvereins waren Arbeiter der Kaiserlichen Torpedowerkstatt in Friedrichsort, von denen viele in Arbeiterquartieren am Schusterkrug untergebracht waren. Hinzu kamen einige Handwerker aus Holtenau und Leute, die am Nord-Ostsee-Kanal beschäftigt waren. Inwieweit Soldaten oder Zivilbeschäftigte der Militärverwaltung Mitglieder in der Holtenauer SPD waren, ist bisher nicht ermittelt.1

Das Versammlungslokal vor dem Ersten Weltkrieg war das am Schusterkrug gelegene Haus Irene (damals Hotel Irene). Die Versammlungen fanden vierteljährlich statt.

Der SPD Ortsverein in Holtenau war Anfang des 20. Jahrhunderts noch relativ stark, denkt man an die besondere Holtenauer Sozialstruktur mit den vielen beim Kaiser-Wilhelm-Kanal Angestellten, die vor allem durch Beamte und Gewerbetreibende geprägt war.

Zählte der SPD Ortsverein Holtenau im Juli 1914 noch 792 (sieben­hundert­zweiundneunzig) Mitglieder, so versank er nach dem Ausschluss einer großen Mehrheit in der Bedeutungslosigkeit2

SPD-Fahne Abb.: Fahne des SPD-Ortsvereins.

Die schwierige Frage, wie man sich zum Krieg stellen solle, führte im Frühjahr 1917 zur Spaltung des Ortsvereins, denn am 4. April gründete sich aus Opposition gegen die Linie des Parteivorstandes die USPD (Unabhängige Sozialdemokratie), zu der eine große Zahl der Holtenauer Mitglieder überliefen.

Zählte der Ortsverein Holtenau im Juli 1914 noch 792 Mitglieder, so versank er nach dem Ausschluss einer großen Mehrheit, die sich überwiegend der USPD anschloss, in der Bedeutungslosigkeit.3

Erst am 14. Juli 1922 schlossen sich SPD und USPD wieder zusammen. Bereits 11 Jahr später wurde die SPD von den Nationalsozialisten wieder verboten und viele ihrer Mitglieder wurden verhaftet oder versuchten aus Deutschland zu fliehen.

Der Holtenauer Richard Hansen, Mitglied der Bezirksleitung Kiel, flüchtete mit weiteren Genossen über die Anlaufstelle "Café Lützen" in Flensburg; die Familie Lützen unterstützte unzählige Genossen bei der Flucht über die "grüne Grenze" nach Dänemark. An einer Tankstelle wurde die Gruppe von SA-Leuten erkannt. Richard Hansen glückte als einzigem von ihnen die Flucht über die Ostsee nach Kopenhagen.4

1938 wurden im Rahmen einer größeren Aktion auch die Holtenauer Mitglieder Karl Mäder (Schusterkrug Nr. 16) und Wilhelm Noack (Richthofenstraße Nr. 35) verhaftet.

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Siehe auch:

© Bert Morio 2018 — Zuletzt geändert: 11-05-2018 16:20


  1. https://www.spd-geschichtswerkstatt.de/wiki/Ortsverein_Holtenau. 

  2. Auszug aus "Geschichte des SPD Ortsvereins Kiel-Holtenau" von Maik Schuhknecht. 

  3. https://www.spd-geschichtswerkstatt.de/wiki/Ortsverein_Holtenau. 

  4. https://www.spd-geschichtswerkstatt.de/wiki/Ortsverein_Holtenau.