Geschichte Holtenaus - Der Oberbaurat Johann Fülscher

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Der Oberbaurat Johann Fülscher

Johann Fülscher (*1831, †1915) war Geheimer Oberbaurat der Kaiserlichen Kanalkommission, Technischer Dirigent für den Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals.

Johann Fülscher Abb.: Johann Fülscher.

Im Jahr 1915 schrieb die Deutsche Bauzeitung in einem Nachruf folgende Würdigung seiner Leistung beim Kanalbau:

Fülscher, am 28. Oktober 1831 zu Kronenmoor bei Itzehoe geboren, war, nachdem er als Bauinspektor in Glückstadt namentlich beim Deich- und Uferschutzbau im Kampf mit dem Meer seine Tüchtigkeit erwiesen hatte, als Regierung- und Baurat zum Bau des die Nord- mit der Ostsee verbindenden Seekanales von Brunsbüttel über Rendsburg nach Holtenau an der Kieler Bucht, des späteren Kaiser Wilhelm-Kanales, vom Deutschen Reich und Preußen bewilligt wurden und das Kanalamt in Kiel zur Ausführung dieser Schiffahrtsstraße geschaffen wurde. Als technischer Mitdirigent dieser Reichskommission (neben einem juristischen Dirigenten) wurde Fülscher, als ein genauer Kenner der örtlichen Verhältnisse und bewährter Wasserbauer, bestellt unter Beurlaubung aus dem preußischen Staatsdienst. Lag die technische Ober-Aufsicht über diesen Bau auch bei dem Dezernenten im preußischen Ministerium der öffentlichen Arbeiten, dem späteren Wirkl. Geh. Rat Exzellenz Baensch, der auch die Regierungsvorlage für den Kanal bearbeitet hatte, so darf Fülscher als dem eigentlichen Leiter des Baues, seinem praktischen Wissen und Können, seiner Zähigkeit gegenüber den großen Schwierigkeiten, die diese für deutsche Wasserbai-Ingenieure damals ganz neue, bedeutenden Aufgabe bot, an der glücklichen Durchführung ein Verdient zugeschrieben werden, das in seiner vollen Höhe vielleicht nicht immer ganz gewürdigt worden ist. Auf dem Gebiet des Baues von Seekanälen galt er später aber auch in Fachkreisen des Auslandes als eine Autorität, und als der amerikanische Staat sich zum Bau des Panama-Kanales entschloß, wurde bei den ersten Planungen auch sein Urteil angerufen.1

Siehe auch:

© Bert Morio 2016 — Zuletzt geändert: 14-09-2021

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  1. Deutsche Bauzeitung, Berlin 3. Juli 1915, S. 310ff.