Holtenauer Geschichte

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Das Marinefliegergeschwader 5 (MFG 5)

Das Marinefliegergeschwader 5, kurz MFG 5 wurde in den letzten Jahrzehnten zu einem Synonym für dem Flugplatz Holtenau, denn es war an unzähligen Rettungseinsätzen beteiligt. Aufgrund internationaler Verpflichtungen mußte die Bundesrepublik ein System zur Rettung auf Land und See (SAR = Search and Rescue) aufbauen – bis zum Dezember 1967 befand sich in Holtenau auch die später nach Glücksburg verlegte SAR-Leitstelle. Deshalb wurde schon acht Monate nach Aufstellung der 1. Marinefliegergruppe eine eigenständige Seenotstaffel ins Leben gerufen, deren Aufbau in Holtenau am 1. Januar 1958 durch Fregat­ten­kapitän Seebens begann.

Albatros Abb.: Eine startende Albatros auf der Kieler Förde.

Durch den Umgliederungsbefehl Nr.1 vom 13.7.1959 wurde zum 16.07.1959 die 1. Marinefliegergruppe zum 1.Marinefliegergeschwader (MFG 1), die 2. Marinelflieger­gruppe zum 2. Marinefliegergeschwader (MFG 2) und die Marine-Seenotstaffel in die Marine-Dienst- und Seenotgruppe umgewandelt. Am 1.10.1961 wurde die Marine-Dienst- und Seenotgruppe in das Marine-Dienst- und Seenotgeschwader umbenannt. Schließlich wurde dann am 25.10.1963 das Marine-Dienst- und Seenot­geschwader in Marine­flieger­geschwader 5 (MFG 5) umbenannt.

Lageplan des Marinefliegerhorstes Abb.: Lageplan des Marinefliegerhorstes nach dem Zweiten Weltkrieg [+].

Neben der Seenotrettung war in späteren Jahren auch die Überwachung der Ölverschmutzung auf See eine wichtige Aufgabe der Marineflieger, wozu 1986 zwei Dornier DO 28 umgerüstet wurden. Mit Hilfe modernster Elektronik ließen sich so aus der Luft Öleinleitungen von Schiffen auf dem Meer verfolgen. Im Jahr 1994 wurden die Ölüberwachungsflugzeuge von Kiel-Holtenau zum MFG 3 verlegt.

Luft- und Seefahrzeuge

Als einziges Geschwader der Bundeswehr verfügte das Marinefliegergeschwader 5 sowohl über fliegende als auch schwimmende Einheiten.

Albatros-Wasserflugzeug

Vielen älteren Holtenauer Mitbürgern wird sicherlich noch das Bild der auf der Förde startenden und landenden Amphibienflugzeuge vom Typ HU-16 Albatros in lebhafter Erinnerung geblieben sein, die dabei einen unbeschreiblichen Lärm verursachten. Die ersten Maschinen wurden durch einen pensionierten Colonel der US Air Force von Long Island (NewYork) nach Holtenau überführt. Von diesen Maschinen wurden von Januar 1959 an 8 Flugzeuge seitens der Bundesmarine in Dienst gestellt, wobei 3 Maschinen als Einsatzreserve dienten. Aufgrund der steten Vergrößerung des Einsatzgebietes wurde die Anschaffung dieser Flugzeuge notwendig. Als die letzten Maschinen 1975 außer Dienst gestellt und durch dem Hubschrauber Sea King Mk 41 abgelöst wurden, hatten sie insgesamt über 15.000 Flugstunden hinter sich gebracht.

Sea King Hubschrauber

Im April 1975 wurde mit dem Sea King MK 41 der damals modernste Hubschrauber der Welt in Dienst gestellt und war in Holtenau bis zum Abzug des MFG 5 stationiert. Bei der großen Sturmflut des Jahres 1976 konnten die Sea Kings des MFG 5 in über 70 Flugstunden mehr als 45 Personen aus teilweise kritischen Lagen befreien. Auch in der schweren Schneekatastrophe zur Jahreswende 1978/79 wurden die Hubschrauber des MFG5 eingesetzt.

Flugsicherungsboote

Bis Ende September 1975 besaß das MFG 5 auch schwimmende Einheiten in Form von 45 bis 70 Tonnen großen so genannten Flugsicherungsbooten. Die älteren Flugsicherungsboote FL5, FL7 und FL8 waren ehemalige Hafenschutzboote1 und wurden 1956 in Dienst gestellt, die drei Flugsicherungsboote FL9, FL10 und FL11 wurden Anfang September 1961 in Dienst gestellt und später dem MFG 5 unterstellt.

Flugsicherungsboot Abb.: Flugsicherungsboot.

Siehe auch:

© Bert Morio 2017 — Zuletzt geändert: 08-11-2017 18:54

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  1. Während des Zweiten Weltkrieges war in Holtenau Einheiten der XI. Hafenschutz­flottille stationiert.