Holtenauer Geschichte

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Gut Bülk

Das adelige Gut Bülk findet erstmals um 1304 in Dokumenten Erwähnung. Der Begriff Bülk bzw. Bülleke beschrieb damals den gesamten zusammen­gehörigen Besitz, der sich von den Gütern Seekamp und Knoop bis einschließlich Dänisch-Nienhof erstreckte. In der Burg bei Bülk soll der Sage nach der Seeräuber Claus Störtebeker ein Versteck gehabt haben.

Für das Jahr 1350 wird der Ritter Ivan Reventlow als Besitzer genannt, seine Frau war Beke Pogwisch. Der Besitz wurde dann im Jahr 1353 an Wulf Pogwisch verkauft, einen Bruder von Beke Pogwisch.

Die Burg Bülk Abb.: Die Burg Bülk.

Ab 1414 wird die Familie Rantzau als Besitzer genannt (1486 Otto Rantzau, der das Schloss Bülk auf den Grundfesten eines alten Schlosses bzw. Hauses neu aufbaute). Sein Erbe war Christoph Rantzau. Im Jahr 1561 wiederum dessen Sohn Hyronimus Rantzau, 1571 Heinrich Rantzau († 1579). Dann wurde der Besitz unter Heinrich Rantzaus vier Söhnen aufgeteilt:

1632 wurden die Güter Bülk, Knoop und Seekamp an den dänischen König Christian IV. verkauft, um die Festung Friedrichsort bauen zu können. Otto Rantzau baute in Bülk ein neues Gutshaus, das bis 1796 bestand.

Die Familien Reventlow, Pogwisch und Rantzau gehören zu den Equites Originarii, d. h. den ursprünglichen Rittern, also jenen uradeligen Familien Holsteins und Stormarns, die schon vor ungefähr 750 Jahren hier ansässig waren (siehe: Adel im Dänischen Wohld).

Hier noch ergänzende Informationen von Herrn Werner Kittel aus Hamburg1:

1414 Schack Rantzau (+ um 1445),
1445 (?) dessen Sohn Henrik (+ v. 1485),
1486 dessen Sohn Otto (+1511), dann dessen 3 Söhne in der Reihenfolge ihres Erscheinens: In der nächsten Generation finden sich:
a. Söhne von Christoph + 1571: b. Söhne von Henrik (+ 1560/1579?): Hans erbt 1580 BORGHORST, Otto erbt 1577 SCHINKEL

Aufteilung des Gutes

Mitte des 18. Jahrhunderts wurde das Gut aufgeteilt und der Meierhof Ravensbek zum adligen Gut Neu-Bülk aufgewertet, der Meierhof Eckhof wurde zum adligen Gut Eckhof und das ur-sprüngliche Gut Bülk wurde wiederum stark verkleinert und von nun an zum Gut Alt-Bülk. Im Jahr 1828 wurde das Gut an Carl August Rodde verkauft; dieser ließ 1833 das bis heute bestehende Gutshaus bauen. 1927 kaufte die Familie Rodde auch das Gut Neu-Bülk.

a. Alt-Bülk

Das ursprüngliche, nun stark verkleinerte ehemalige Gut Bülk.

… adel. Gut an der Ostsee im Dänisch-Wohlder District mit 164. Einw. Es gränzt nördlich und östlich an die Ostsee, südlich an Eckhof, und westlich an Dänisch-nienhof und Neu-Bülk; der Haupthof liegt 1 M. nördlich von Friedrichsort; Kirchspiel Dänischenhagen. [...] Besitzer C. A. Rodde. Zum Gute gehören einzelne Theile der Dörfer Dänischenhagen, Scharenhagen, Freidorf und 4 Katen und 2 Instenstellen, am Strande genannt. […]
Westlich von den Ruinen des alten Schlosses, welches in einer Niederung unweit des Strandes seinen Platz hatte, in der Nähe des Gutes Eckhof liegt ein mit einem starken Wassergraben umgebener hoher, mit Bäumen bewachsener Berg, der einen Umfang von 120 Ellen hat, und den Namen "die Störtebekerinsel" führt …
2

Bei der am Ende des Zitats erwähnten Störtebekerinsel handelt es sich um die so genannte Burg bei Bülk, ehemals eine Turmhügelburg wie auch die Motte bei Altenholz, die später einem steinernen Gebäude weichen mußte.

Besitzer des Gutes Alt-Bülk waren:

b. Neu-Bülk

Das Gut ging aus dem ehemaligen Meierhof Ravenbek hervor, der im Jahr 1708 von Claus Christoph I. von Thienen (1657-1708) erbaut worden war. Bereits ein Jahrzehnt später (1718) wird aus dem Meierhof das Gut Neu-Bülk.

… adeliges Gut mit 98 Einw. im Dänisch-Wohlder Güterdistrict; Schuldistrict Freidorf. Es wird östlich begränzt von Alt-Bülk, nördlich von Dänisch-Nienhof, westlich von Birkenmoor und südlich von Eckhof. Der Haupthof liegt 1 M. von Friedrichsort; Kirchspiel Dänischenhagen. Es war vormals ein Meierhof des Gutes Alt-Bülk, steht zu 4 Pflügen und hat ein Areal von 455 St. T. taxiert zu 136,500 ? […]. Eine Stelle im Gute heißt Scheideberg.3

Besitzer des Gutes Neu-Bülk waren:

Siehe auch:

© Bert Morio 2018 — Zuletzt geändert: 20-11-2018 06:43


  1. Habe sehr interessiert diese Arbeit studiert und wollte Ihnen nun aber doch m e i n e "Daten" übermitteln, die auf der sehr gut recherchierten Seite "finnholbek.dk" beruhen. 

  2. Lesser, W. Topographie des Herzogthums Schleswig-Holstein, Band I, Kiel 1853, S. 74f. 

  3. Lesser, W. Topographie des Herzogthums Schleswig-Holstein, Band I, Kiel 1853, S. 75.