Pro Holtenau
Nicht nur den Holtenauer Bürgern fielen in den 90er Jahren
verschiedene Fehlentwicklungen in ihrem Stadtteil auf. Schon im
Jahre 1998 hatten unabhängige Gutachter im Auftrag der Stadt Kiel
den Bereich der Kanalzone, d. h. den Bereich Tiessenkai, Kanalstraße und Friedrich-Voß-Ufer,
untersucht und von Fehlentwicklungen in der
historisch-topographischen Situation der Kanalzone
gesprochen. Unter anderem wurde vorgeschlagen, die Holtenauer Seebadeanstalt wieder in Betrieb
zu nehmen und einen kleinen Strand
anzulegen sowie Holtenau wieder an die Fördeschifffahrt anzubinden
durch Reaktivierung der verfallenen Dampferbrücke
am Holtenauer Leuchtturm.
Zudem sei Holtenau isoliert, es gäbe keinen Ort in Kiel mit einem
solchen Inselcharakter
. Weitere Punkte der Agenda
waren die Busanbindung, die
Parkplatzsituation und der Zustand der Platanenallee. Auch die
historischen Gebäude wie das Ensemble um das Kanalpackhaus, die aus der
preußischen Ära stammenden kanalamtlichen Bauten und die nach
1922, d. h. dem Jahr der Eingemeindung,
errichteten Mietshäuser würden immer noch vernachlässigt, obwohl
diese in außergewöhnlicher Weise die Geschichte des Ortes
dokumentieren würden.
Als symptomatisch für die Entwicklung des Stadtteils wurde auch der Zustand der Kanalstraße mit der denkmalgeschützten Platanenallee angesehen. Die Bäume auf der Südseite der Kanalstraße seien in einem schlechten Zustand, so daß darüber nachgedacht wurde, diesen Bäumen durch einen Verlegung des Bürgersteiges mehr Luft zum Atmen zu geben. Gleichzeitig sei jedoch kein Geld vorhanden, um den Straßenbelag selbst mehr als notdürftig zu ficken.
Als Reaktion auf die negative Entwicklung des Stadtteils entstand
im Sommer 2002 aus den Reihen Holtenauer Bürger eine Initiative,
deren Ziel es war, dieser Tendenz entgegen zu wirken. Die Gruppe
gab sich den Namen Arbeitskreis Pro Holtenau
und
das folgende Motto:
Um jedoch den teilweise berechtigten Vorwürfen aus Verwaltung und Politik zu begegnen, Bürger würden immer nur kritisieren, hat sich der Arbeitskreis nach dem Motto: "Nicht nur meckern, sondern machen"´zum Ziel gesetzt, mit Politik und Verwaltung in einen fruchtbaren Dialog zu treten.
Die Holtenauer Stadtteilzeitung infoHoltenau
,
ursprünglich bekannt als ProHoltenau
, ging auf
eine Initiative des Arbeitskreises ProHoltenau im Jahr 2003
zurück. Die Zeitung wurde vom Holtenauer Verlag herausgegeben.1
© Bert Morio 2016 — Zuletzt geändert: 07-05-2019 19:23
http://www.holtenauer-verlag.de/hv-stadtteilzeitung.html. ↩