Holtenauer Geschichte

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Verkehrsanbindungen

Über Jahrhunderte lag das Holtenauer Bauerndorf weit von der Stadt Kiel entfernt. Die Holtenauer orientierten sich eher nach Norden, denn sie waren Untertanen (Leibeigene) des adeligen Gutes Seekamp. Über die Levensau und am Holtenauer Dörpskrog (der späteren Waffenschmiede) vorbei gab es eine Postkutschenverbindung in den Dänischen Wohld hinein.

Postkutsche Abb.: Holtenauer Poststelle in der Königstraße — Postkutsche und Postbeamte.

Nach dem Bau des Eiderkanals blieb diese Verbindung bestehen und man überquerte den Kanal, der bei Holtenau dem Flußbett der Levensau folgte, bei der Holtenauer Eiderkanal­schleuse — nach dem Bau einer zweiten Schleuse überquerte man dabei eine kleine von einigen Häusern bestandene Insel.

Prahmdrehbrücke Abb.: Die Prahmdrehbrücke. Blick auf das Wiker Ufer mit der Ziegelei Rathmann. Rechts oben der Salon Greve.

Erst viel später gab es eine Fährverbindung nach Holtenau, dann folgten nach dem Bau des Kaiser-Wilhelm-Kanals und der Prinz-Heinrich-Brücke (und den nicht realisierten Plänen einer Verlängerung der Straßenbahn nach Holtenau) die Busse und über Neuwittenbek und Schusterkrug die Eisenbahn.

Nach dem Ersten Weltkrieg versuchte die Stadt Kiel, im Norden neue Gewerbeflächen zu erschließen, waren doch die meisten Ufergrundstücke weiterhin durch die Marine besetzt1. Neben dem Bau des Silos am Nordhafen sollte auch im Voßbrook ein neues Gewerbegebiet erschlossen werden. Diese Planung war auch einer der Gründe für die Eingemeindung der Stadtteile nördlich des Kanals. Durch die Weltwirtschaftskrise zerschlugen sich diese Pläne jedoch und die Stadt verkaufte die Gebiete im Voßbrook wieder an den Fiskus.

Schneesturm Boelckestraße Abb.: Schneesturm auf der Boelckestraße im März 1969. Im Hintergrund die Schornsteine des Kraftwerks Wik. [Magnussen, Friedrich (1914-1987)-(CC BY-SA 3.0 DE)]

Erst anläßlich der Olympischen Spiele 1972 wurden die Verkehrsverbindungen in den Kieler Norden mit der Olympiabrücke und dem Bau der Fördestraße entscheidend verbessert.

Diese verbesserten Verbindungen zur Stadt Kiel und die gleichzeitig immer stärkere Motorisierung der Bevölkerung sind wohl auch die Hauptgründe dafür, daß es entgegen der Planungen nicht gelang, am Eckenerplatz das neue Holtenauer Geschäftszentrum zu entwickeln.

Siehe auch:

© Bert Morio 2017 — Zuletzt geändert: 04-11-2018 15:52


  1. Die Stadt hatte bereits Anfang des 20. Jahrhunderts wegen der fehlenden Flächen bereits gegen den Fiskus prozessiert (Kieler Hafenprozeß).