Holtenauer Geschichte

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Der Z-Plan

Die Grundlage für den Z-Plan waren Planungen der Kriegsmarine für den Bau gigantischer Schlachtschiffe weit jenseits der Größe von damals existierenden Schiffen wie der Bismarck oder Tirpitz. Aus diesen Planungen leiteten sich dann auch folgerichtig in den Jahren 1938 und 1939 Pläne für eine Erweiterung des Kaiser-Wilhelm-Kanals, der Schleusenanlagen und anderer Infrastruktur (z. B. der Hochbrücken, insbesondere bei Levensau und Grünenthal) ab.1

Bismarck bei Holtenau Die Bismarck zwischen Holtenau und Knoop.

Auch der Bau von großen Tanklagern am Kanal wie dem Marinetanklager Flemhude und dem Marinetanklager Ostermoor wurde geplant, in Angriff genommen und teilweise beendet. Nur so glaubte man sich in der Lage, den enormen Ölbedarf dieser neuen Kriegsflotte zu decken zu können.

Nie zur Ausführung gekommen ist auch der Plan, den Wittensee zur einer U-Boot-Basis auszubauen. Dazu sollte der 20 Meter tiefe Wittensee mit der Kanalweiche Rade und der Eckernförder Bucht als zweitem Ausgang verbunden werden.

Die Unterabteilung "Erweiterung des Kaiser-Wilhelm-Kanals" mit den von ihr eingerichteten Neubauämtern hat im Jahre 1944 ihre Arbeiten eingestellt, ohne dass wesentliche Bauarbeiten ausgeführt werden konnten.2

Weiterhin gab es Pläne, das Gebiet des Voßbrooks zu einem Flottenstützpunkt auszubauen. Wären diese Pläne noch vor Kriegsausbruch bzw. während des Krieges verwirklicht worden — was hätte das für Holtenau hinsichtlich des Bombenkrieges bedeutet?

Auch der ehemalige Holtenauer Gemeindevorsteher Ewald Wendenburg soll als Wirtschafts­dezernent an diesen Planungen beteiligt gewesen sein.

Siehe auch:

© Bert Morio 2017 — Zuletzt geändert: 27-09-2017 22:41


  1. Interessanterweise gab es auch auf japanischer Seite Planungen zum Bau riesiger Schlachtschiffe jenseits der Größe der damals schon im Bau befindlichen Yamato, dem größten je gebauten Schlachtschiff, während die Alliierten zunehmend auf die Schlagkraft von Flugzeugträgern setzten. 

  2. wsv.de (Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes), unter: http://www.wsd-nord.wsv.de/Wir_ueber_uns/Geschichte/index.htm.)