Das Gut Stift entstand aus dem Meierhof Stift des ehemaligen adeligen Gutes
Seekamp. Um 1680 wurden die Hofgebäude von dem durch den Dreißigjährigen Krieg verwüsteten
Meierhof Holtenau nach den Stüfkoppeln
(->
Stift) verlegt.
Abb.: Das Stifter Herrenhaus um 1935.
Nach der Parzellierung des Gutes Seekamp wurde der Meierhof Stift zum Stammhof des Gutes. Es entstand eine neue Hofanlage
mit Wirtschaftsgebäuden, einem Pächterhaus und einem Inspektorhaus, das 1791 nach der Aufhebung
der Leibeigenschaft errichtet wurde und heute noch erhalten
ist. Über der Eingangstür des Inspektorhauses finden sich noch die Initialen
G. v. S.
(= Graf von Schack), d. h. der Verweis auf den ehemaligen Besitzer des Gutes
Seekamp.
Nachdem 1791 der Hof Seekamp in Parzellen unterteilt und verkauft wurde, blieb der Meierhof Stift bestehen und wurde Stammhof, d. h. zum Herrschaftshof des bisherigen Gutsbesitzers. Das Acker- und Wiesenland, das um die 177 Hektar umfaßte, wurde verpachtet, nur ca. 70 Hektar großen 6 Waldungen blieben im Besitz der Gutsherrschaft und wurden von einem Waldvogt beaufsichtigt.
In einer Topographie von 1855 steht über Stift zu lesen:
Stift, ein ehemaliger Meierhof des Gutes Seekamp, Eckernförderharde, Kirchspiel Dänischenhagen, ward aber nach der Parcelirung der Hoffelder des Gutes 1791 der Stammhof worauf der Gutsinspector wohnt. Das Pächterhaus ist alt und unansehnlich. Eine bedeutende Parcelenstelle heißt Friederichshuhe (vormals Casperhof). Unweit des Hofes liegen einige Kathen und eine Holzvogtswohnung. Nahe beim Hofe ist ein Gefangenhaus erbaut. Areal: 698 Tonnen à 260 Quadratruthen. Der Boden gehört zu den besten, und es werden alle Getraidearten gebaut; die Hölzungen sind bedeutend. Eine zu Friedrichsruhe gehörige Koppel heißt Stiftskoppel.
Nachdem 1876 der Gutsbezirk Seekamp, der als Verwaltungseinheit bestehen geblieben war, aufgelöst wurde, blieb der Gutsbezirk Stift mit einer Größe von 262 Hektar (im Jahr 1880) und 45 Einwohnern bestehen.
Abb.: Eine Stifter Straße (welche?).
In den Jahren 1905/06 verkaufte Graf Graf Otto Dietrich
Schack das Gut Stift an den Bauunternehmer Klaus Friedrich Fahrenkrug, der 1907 das heute
noch stehende Kuhhaus
(jetzt befindet sich im Gebäude ein Alten- und Pflegeheim)
erbaute.
1915 verkaufte Fahrenkrug das Gut Stift an den Großschlachtermeister und Viehhändler Richard
G. Danielsen, der 1919/20 das heutige weiße Herrenhaus und 1924 die gegenüber liegende
Kornscheune
errichten ließ, in der sich heute ein Restaurant und eine Arztpraxis
befinden.
In den 19 30er Jahren zog die SA-Schule Nordmark
in das Gebäude ein. Als das
Letzte dieser so genannten Kameradschaftshäuser
wurde am 28. Juni 1934 das
Herrenhaus des Gutes Stift in Altenholz eingeweiht, das an die
Stelle der bisherigen Kameradschaft
im Hotel Bellevue trat.
Der Ort Stift als Teil der Gemeinde Altenholz entstand im wesentlichen nach dem Zweiten
Weltkrieg als sich hier zahlreiche Heimatvertriebene aus den ehemaligen deutschen Ostgebiete
ansiedelten. Davon zeugen auch heute noch die vielen Straßennamen wie
Pommernring
, Königsberger Straße
etc. Östlich des Herrenhauses an
der Straße Ostpreußenplatz enstand in den 1970er / 1980er Jahren eine modernes Einkaufszentrum
mit einem großen Supermarkt und vielen kleinen Einzelgeschäften.
Mit dem Eivind-Berggrav-Zentrum
entstand 1967 eine moderne Kirche samt
Gemeindezentrum und Kindertagesstätte.
© Bert Morio 2018 — Zuletzt geändert: 01-06-2021