Benötigte man als Holtenauer früher ein Medikament, mußte man
anfangs in die Apotheke nach Friedrichsort. Die Holtenauer
Apotheke (Hafen Apotheke
) wurde am 22. September
1922 durch den Apotheker Ewald Klumpp eröffnet und befand sich früher an der Ecke Kanalstraße und Schwester-Therese-Straße gegenüber der Schlachterei Mogensen. Später hatte hier der Zahnarzt Dr. Schneider seine
Praxis, dann führte hier der Friseur Brettschneider sein Geschäft. Inzwischen sind auch diese
Geschäftsräume zu einer Wohnung umgebaut worden.
Abb.: Die alte Hafen Apotheke Ecke Kanalstraße und Schwester-Therese-Straße. Links daneben das Hotel Holtenau.
Im Jahr 1953 zog die Apotheke dann an ihren heutigen Platz in der Kanalstraße Nr. 38, wo sich
in dem 1927/28 vom Bäcker Stender (Stenderberg
= untere Schwester-Therese-Straße)
gebauten Haus zuerst das Café Günter
und eine
Schankwirtschaft befanden. Gegenüber befand sich früher der Gemüsestand von Frau Köhn, ein alter
Karren.
Nachdem Apotheker Klumpp im Jahre 1970 gestorben war, wurde die Apotheke vom Apotheker Wolfgang Krause erst als Pächter und ab 1972 als Inhaber übernommen. Nach der Schlachterei Mogensen war die Hafen-Apotheke eines der ältesten noch existierenden Holtenauer Geschäfte.
Abb.: Die Schleusen-Drogerie in der Kanalstraße.
Es scheint so, als habe man in frühen Zeiten auch in Dieckmann’s Kolonialwarenladen Medikamente
(Drogen
) kaufen können, jedenfalls legt dieses eine alte Photographie nahe. Neben
dem ehemaligen Holtenauer Kaufhaus
befand sich die Medicinal Drogerie
von Nikolas Traulsen, links daneben einen kleine
Wechselbank
zum Geldwechseln, wohl vor allem für die ausländischen Seeleute, deren
Schiffe früher viel länger in Holtenau festmachten1. Eine weitere Drogerie befand sich in späteren Jahren
in einem kleinen Pavillon in der Kanalstraße am Ort des Hauses Nr. 27.
Seit den 1970er Jahren gibt es am Eckenerplatz als zweite Apotheke die Condor Apotheke.
© Bert Morio 2019 — Zuletzt geändert: 26-03-2019 07:49
Aus alten Zeitungsberichten wird auch deutlich, daß in Holtenau viel öfter auf Schiffen
an- oder abgeheuert wurde als heutzutage. Aus diesem Grunde gab es in Holtenau auch viel
mehr Hotelbetten als heute und auch das Seemannsheim
wurde 1935 erbaut, um diesen Zuständen entgegen zu wirken — und bereits 1938 wurde das
Seemannsfrauenheim
auf der Schleuse eröffnet! ↩